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Hamburg Na das passt ja genau. Gestern habe ich noch über das Wahlprogramm der CDU philosophiert und heute dies Plakat hier in der Stadt gesehen:

Es entspricht in der Aufmachung exakt dem Plakaten mit Ole.
Hintergrund: Der Intendant des Schauspielhauses, Tom Stromberg, und der Hamburger Senat mögen sich nicht gerade gerne.
Stromberg hatte das Schauspielhaus von Frank Baumbauer übernommen, der es von 1993 an zur besten Bühne Deutschlands gemacht hatte. Stromberg machte ein neues Konzept, mit dem wieder jüngeres Publikum für Theater begeistert werden sollte. Die ersten beiden Spielzeiten brachten aber neben einzelnen sehr guten Stücken nur Flops. Zusätzlich sorgten Strombergs politische Einmischung (Schill, Iran Krieg) dafür, dass das Schauspielhaus permanent unter Beschuss der Kultursenatorin Dr. Dana Horáková geriet. Die wollte „mehr Hollywood, mehr Action“ in den Theatern.

Dafür wurde sie von führenden Kulturkritiker Deutschlands in einer Umfrage der Fachzeitschrift
Theater heute als „Ärgernis des Jahres“ gewählt, und wurde dort als „Hamburgs Eventsüchtige“ und „ahnungsloseste Kultursenatorin aller Zeiten“ bezeichnet. Letztendlich hat sie Stromberg aber gefeuert. Ohne abzuwarten wurde gleich zu Anfang seiner Intendanz beschlossen das ab 2005 ein Anderer das Haus weiterführen soll. Das wollt der Aufsichtsrat zwar nicht, aber nachdem die Abweichler unter ihnen einfach durch andere ersetzt wurden, hat es dann geklappt. Alles nicht gerade die feine Englische Art.
Seitdem lässt man Stromberg in Ruhe Arbeiten und der Erfolg kehrt ein. Schräge Stüche wie „World Wide Web Slums“ werden in den Feuilletons gelobt. „Romeo und Julia“? wird ein voller Erfolg und ist lange Zeit ausgebucht. Jetzt legt man mit „Warten auf Godot „nach. Und vor allen ist eins gelungen: Der Anteil junger Leute im Schauspielhaus ist gewaltig gestiegen, was in den Zeiten von PISA durchaus beruhigt.

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