digital-live Gesellschaft Hamburg

Social Media und Politik

Dienstag war ich auf der Veranstaltung der SPD im Hamburger Rathaus: „Fraktion im Dialog: Social Media – Interaktion im Internet“.

Das Ergebnis war ungefähr so, wie ich es erwartet hatte: Wir haben doch die bekannten Medien wie Radio, Print und TV. Wozu also Internet?

Ok, jetzt gibt es jede Menge aktueller Studien, die aufhorchen lassen sollten. So z.B. die ARD/ZDF-Onlinestudie 2008 zum Thema Verschiebung der Internetnutzung in die abendliche TV-Primetime:

… Zwar ist weiterhin eine erste Primetime am Vormittag auszumachen, zum Beispiel für die E-Mail-Kommunikation und den Informationsupdate, aber die primären Nutzungszeiten liegen nun am Vorabend und in der Fernseh-Primetime zwischen 20.00 und 22.00 …

Zur Rettung der Politik muss ich hier sagen, dass es aber selbst bei den hippen Werbeagenturen zum Teil nicht besser ist. Auch für sie sind TV und Print das Wichtigste. Nach deren Verständnis liegt  die Zielgruppe nach einem arbeitsreichen Tag erschöpft vor dem TV, und sitzt nicht vor dem Internet. So einfach ist das. Oder eben auch nicht, wenn man dann auf einmal seine Zielgruppe, die Wähler bzw. Kunden, nicht mehr erreicht. Zwar liegt ein Teil immer noch vor dem TV, aber das ist auf einmal ein moderner Flachbildschirm mit Internet-Zugang und Festplatte. Und wenn dann die Tagesschau um neun Uhr per Stream geguckt wird, fällt schon mal der teure Werbeblock vor den Nachrichten weg. Nebenbei wird noch fleißig kommuniziert, da das Medium auf einmal einen Rückkanal hat und somit bidirektional funktioniert. Es entsteht ein Gespräch.

Die Frage an die Social Media Experten lautet jetzt: wie bekommen wir, in diesem Fall die Parteien, mit ins Boot. In einer Präsentation von uns zum gleichen Thema steht folgender Satz: Wir sind Web 2.0 Evangelists! Das heißt, wir müssen die Leute wohl dort abholen wo sie sind. Twitter ist da doch das ideales Medium, um sich langsam mit dieser neuen Welt vertraut zu machen. Man muss nicht zwingend selbst etwas schreiben um es zu nutzen und es ist extrem einfach zu bedienen. Also Twitter-Account für Parteileute einrichten und ein paar Followers hinzufügen. Am besten aus drei Gruppen. Organisationen (Greenpeace, Die Grünen …), einige Leute die thematisch (Politik) und lokal (Hamburg) twittern und dann noch ein paar Twitterer die dem jeweiligen persönlich bekannt sind. Das sollen die sich dann mal einen Monat anschauen. Anschießend können sie ja eine Pressemitteilung (oder interne Mitteilung?) darüber schreiben. Anders wird man die übrigen Parteimitglieder zur Zeit wohl noch nicht erreichen.

Links: lummaland , Sprechblase, Twitter-Feed sowie das große Vorbild

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